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Fledermäuse im Müritz-Nationalpark

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Mückenfledermaus
Mückenfledermaus
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Zwergfledermaus
Zwergfledermaus
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Großer Abendsegler
Großer Abendsegler
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Rauhautfledermaus
Rauhautfledermaus
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Breitflügelfledermaus
Breitflügelfledermaus
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Mopsfledermaus
Mopsfledermaus

Was flattert denn da in der Abenddämmerung? Im Müritz-Nationalpark kommen, zumindest zeitweise, 15 Fledermausarten vor. Sechs davon wollen wir genauer vorstellen. Sie sind im Nationalpark bei Kratzeburg durch sogenannte Horchboxen nachgewiesen. Wenn ihr mehr über das Projekt und wie es funktioniert erfahren wollt, dann besucht uns am 06. August bei der Fledermausnacht.

Die Mückenfledermaus, die Zwergfledermaus, den großen Abendsegler, die Rauhautfledermaus, die Breitflügelfledermaus und  die Mopsfledermaus

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Mückenfledermaus

Die Mückenfledermaus (Pipistrellus pygmaeus)

Die Art mit den meisten aufgezeichneten Rufen im Müritz-Nationalpark ist die Mückenfledermaus. Sie sieht der Zwergfledermaus zum Verwechseln ähnlich. Erst vor wenigen Jahren wurde sie das erste Mal von der Zwergfledermaus unterschieden und als eigene Art beschrieben. Als kleinste europäische Art wiegt sie nur ungefähr so viel wie ein Stück Würfelzucker und passt problemlos in eine Streichholzschachtel. Sie jagt am liebsten in Waldgebieten in Gewässernähe. Ihre Wochenstubenkolonien finden sich in Baumhöhlen, aber auch in Spaltenquartieren  von Bauwerken.

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Zwergfledermaus

Die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)

Die Art mit der höchsten Bestandsdichte in Mecklenburg-Vorpommern ist die im Vergleich zur Mückenfledermaus nur unwesentlich größere Zwergfledermaus. Unterscheiden kann man die beiden Arten dadurch, dass sie ihre Ultraschalllaute in verschiedenen Tonlagen aussenden. Sie ist ein typischer Spaltenbewohner an Gebäuden und Bäumen, beispielsweise in Hohlräumen hinter der Rinde. Zum Überwintern sucht sie unterirdische Höhlen, Keller oder Stollen auf. Zwergfledermäuse jagen bevorzugt an Gewässern und Waldrändern, sind aber hinsichtlich ihrer Lebensräume relativ anspruchslos.

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Großer Abendsegler

Der große Abendsegler (Nyctalus noctula)

Beim Großen Abendsegler handelt sich um eine größere Art mit einer Flügelspannweite von etwa 32 bis 40 cm. Die Jagdgebiete liegen häufig über dem Kronendach von Wäldern, über Lichtungen und über Ödland – eine typische Waldfledermaus. Große Abendsegler verlassen ihr Quartier schon in der frühen Abenddämmerung. Jagdflüge können in bis zu 2,5 Kilometer vom Quartier entfernte Gebiete führen, bei Einzeltieren wurden auch bis zu 26 km entfernte Räume nachgewiesen. Als Quartiere werden dabei Spechthöhlen in Laubbäumen bevorzugt, häufig werden Buchen aufgesucht. Der große Abendsegler kann im gradlinigen Flug Geschwindigkeiten von bis zu 50 Stundenkilometern erreichen.

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Rauhautfledermaus

Die Rauhautfledermaus (Pipistrellus nathusii)

Nur knapp größer als die Mücken- und Zwergfledermaus ist die Rauhautfledermaus. Sie gehört zu den weit wandernden Arten.
Nach dem Frühjahrszug, zwischen März und Mai, treffen die Weibchen in ihren Wochenstuben in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ein.  Die Sommerquartiere liegen im Wald oder am Waldrand in der Nähe von Gewässern. Baumhöhlen und Stammrisse werden bevorzugt bewohnt. Am Ende des Sommers verlassen sie ihre Wochenstubengebiete in Richtung Südwest und legen dabei Strecken von mehreren Hundert Kilometern zurück. Dabei überqueren sie auch die Alpen.

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Breitflügelfledermaus

Die Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus)

Als typische Hausfledermaus trifft man die Breitflügelfledermaus am ehesten im menschlichen Siedlungsraum. Sie nutzt das Insektenangebot an Straßenlaternen oder jagt über offenen Flächen. Ihr Jagdrevier liegt häufig nicht in allzu weiter Entfernung zum Wochenstubenquartier. Das bezieht die Breitflügelfledermaus oftmals im Dachfirst zwischen Dachpfanne und Isolierung. Die Art wird als ortstreu eingestuft, nur in seltenen Fällen liegen zwischen Sommer- und Winterquartier mehr als 50 km. Mit den breiten Flügeln, die den Tieren ihren Namen gab, und dem langsamen Flug mit ruhigem Flügelschlag sind sie am dämmrigen Abendhimmel gut zu erkennen.

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Mopsfledermaus

Die Mopsfledermaus (Barbastella barbastellus)

Die von BatLife Europe als Fledermaus des Jahres 2020/2021 gekürte Mopsfledermaus ist ein echter Waldschrat. Mit ihrer unverwechselbar mopsartig gedrungenen Schnauze und den über der Nase zusammengewachsenen Ohren kann man sie leicht erkennen. Doch ihre speziellen Lebensraumansprüche machen es ihr nicht einfach. Deutschlandweit ist sie vom Aussterben bedroht. Die Mopsfledermaus ist vor allem auf Gehölze angewiesen, dementsprechend ist sie meistens in Wäldern oder waldnahen Gebieten anzutreffen. Als Sommerquartiere dienen enge Spalten an Bäumen. Während der Jungenaufzucht wird das Wochenstubenquartier häufig gewechselt. Die Sommer- und Winterquartiere liegen selten mehr als 40 km auseinander. Da die Mopsfledermaus die Kälte gut vertragen kann, wechselt sie erst bei starkem Frost (ab -10°C) in ihr Winterquartier. Diese liegen häufig unterirdisch in Bunker- und Kelleranlagen.