Brandbekämpfung vom Floß aus
Temperaturen über dreißig Grad, leichter Wind, bestes Sommerwetter. Die Floß-Führung über den Grünower See am vergangenen Montag hätte sehr entspannt sein können, doch dann kam alles anders.
Ranger Roland Weber war noch nicht lange mit dem Floß unterwegs, als er am nationalparkseitigen Ufer des Sees Schleier über dem See entdeckte.
„Ich dachte erst, es handelt sich um einen Fliegenschwarm. Doch es wirkte so ungewöhnlich, dass ich das lieber einmal kontrollieren wollte. Als wir näherkamen, wurde klar: da brennt es,“ erzählt der Ranger. Gemeinsam mit den drei Erwachsenen und fünf Kindern, die bei der Führung mit dabei waren, beschlossen sie anzulegen und genauer nachzuschauen. Und tatsächlich: Um eine alte Buchenwurzel herum hatte sich von einer menschgemachten Feuerstelle aus ein Erdbrand ausgebreitet.
Zwar deuteten die Spuren darauf hin, dass versucht worden war, das illegale Lagerfeuer zu löschen. Doch ganz offensichtlich nicht mit Erfolg.
Die Gruppe um Roland Weber reagierte prompt. Die Erwachsenen und Kinder fingen an den schwelenden Brand mit den mitgebrachten Wasserflaschen und Seewasser zu löschen. Gleichzeitig gab der Ranger in der Steinmühle Bescheid, sodass kurze Zeit später zwei Mitarbeiterinnen aus dem Jugendwaldheim bei der Brandbekämpfung helfen und den Brand vollständig löschen konnten.
„Wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort! Das hätte auch anders ausgehen können. Bei den Wind- und Wetterbedingungen wäre das trockene Laub unweit vom Brandherd entfernt das gefundene Fressen für den Brand gewesen,“ sagt Roland Weber.
„Das Feuermachen im Wald ist aus gutem Grund streng verboten,“ bestätigt der Amtsleiter des Müritz-Nationalparks, Ulrich Meßner. „Selbst, wenn man noch so aufmerksam ist und das Feuer glaubt gelöscht zu haben, bei trockenen Bedingungen reicht das kleinste Glimmen, um einen Flächenbrand auszulösen. Das sollte niemand auf die leichte Schulter nehmen!“