Das Moor – wichtig an der Müritz und weltweit
Das gestrige Forschungskolloquium des Müritz-Nationalparks stand ganz im Zeichen des Nationalpark-Jahresthemas. Einen ganzen Tag ging es im Müritzeum in Waren um das Moor mit dem thematischen Fokus „Moorentwicklung, Revitalisierung und Klimaschutzleistung“.
Amtsleiter Ulf Zimmermann betonte in seiner Eröffnungsrede: "Moore stellen wichtige Regulatoren im Kohlenstoffkreislauf dar und ihr Erhalt ist zentral in einer Zeit des Wandels. Es stellt sich daher nicht die Frage, ob wir handeln müssen, sondern die Frage wie wir handeln werden."
Dr. Franziska Tanneberger vom Greifswald Moor Centrum beleuchtete in ihrem Vortrag kritisch den Zustand der Moore weltweit und unterstrich die zentrale Aufgabe des Moorschutzes. „Das Wiedervernässen von Mooren und die Bewahrung dieser sensiblen Ökosysteme ist nicht nur für die Biodiversität von größter Relevanz, sondern auch als CO2-Senke. Weltweit verlieren wir derzeit jedes Jahr etwa 500.000 ha aktiv CO2-aufnehmende, nasse Moore", so Tanneberger.
Gerade darum sei auch das Wissen um die Entstehung der Moore essentiell. Passend dazu widmete sich Dr. Andreas Börner zum Auftakt der Veranstaltung der nacheiszeitlichen Genese der Moore in Mecklenburg-Vorpommern in Abhängigkeit von Relief, Hydrologie und Mensch. Spannend waren auch die Einblicke in die Funktion der Moore als Archive der Forschung. Archäologische Fundstücke und Pflanzenreste, die im Torfkörper von Mooren konserviert sind, liefern faszinierende Einblicke in die Geschichte von Landschaft und Mensch, wie Dr. Jens-Peter Schmidt und Dr. Martin Theuerkauf referierten.
Aus allen diesen Gründen spielt die Erforschung, vor allem aber auch die Renaturierung der Moore im Müritz-Nationalpark schon seit 30 Jahren eine wichtige Rolle und wird auch außerhalb der Nationalparkgrenzen von der Landesforst sehr ernst genommen, wie Clara Bultmann, Dr. Volkmar Rowinsky und Falk Jagszent in ihren Vorträgen aufzeigten.
„Mit dem Jahresthema Moor und auch diesem Kolloquium bleibt der Müritz-Nationalpark seiner Verpflichtung treu, die Öffentlichkeit für die Bedeutung und den Schutz dieser einzigartigen Landschaften zu sensibilisieren und einen aktiven Beitrag zur Erhaltung dieser lebenswichtigen Ökosysteme zu leisten,“ so Amtsleiter Zimmermann.