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Jahresthema „Eiszeit“ in Mecklenburg-Vorpommerns Naturlandschaften

Die Naturparke Mecklenburg-Vorpommerns, der Müritz-Nationalpark sowie die UNESCO-Biosphärenreservate Schaalsee und Flusslandschaft Elbe haben für 2025 das Jahresthema „Eiszeit“ ausgerufen.

© www.naturfotografie-roman-vitt.de
Das Landschaftsbild Mecklenburg-Vorpommern wie hier im Serrahn wurde maßgeblich durch die letzte Eiszeit geprägt.

Anlass sind das Jubiläum der Inlandeis-Theorie und die prägende Rolle der letzten Eiszeit, die vor rund 12.000 Jahren endete und die Landschaft Mecklenburg-Vorpommerns maßgeblich gestaltete. Mit einer Vielzahl an Veranstaltungen wird die eiszeitliche Geschichte des Landes für Besucherinnen und Besucher erlebbar gemacht.

So wird etwa der Naturpark Nossentiner/Schwinzer Heide im Karower Meiler eine Sonderausstellung zum Jahresthema zeigen, die von Schülerinnen und Schüler der Naturparkschule Karow entwickelt wurde. Darüber hinaus finden über das Jahr thematische Führungen in allen teilnehmenden Nationalen Naturlandschaften statt. Gleich zum Jahresbeginn am 19. Januar können Gäste im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe M-V während der Führung "Unterwegs am Grünen Band - Vierwaldwanderung mit dem Ranger" viel Wissenswertes über die eiszeitlich geprägten Kerbtäler des Vierwaldes bei Boizenburg erfahren.

Der Naturpark Mecklenburgische Schweiz und Kummerower See lädt am 22. Januar zum „Landschaftsgeschichtlichen Kolloquium rund um das Malchiner Becken“ ein. Im Mai und September stehen hier die Führungen "Die wunderbare Welt der Steine" und "Reise in die Eiszeit" auf dem Programm. Zum World-Ranger-Day am 31. Juli bietet eine Fahrradtour im Biosphärenreservat Schaalsee eiszeitliche Ein- und Ausblicke. In der Feldberger Seenlandschaft wird es zum Tag des Geotops im September eine Sonderführung am Lehrpfad Hauptmannsberg Hullersbusch geben. Im November findet das wissenschaftliche Kolloquium des Müritz-Nationalparks mit Forschung aus der Müritzregion zum Jahresthema im Müritzeum in Waren statt.

Überhaupt stehen 2025 sowohl das Müritzeum als auch der Geologische Dienst des LUNG ebenfalls ganz im Zeichen der „Eiszeit“, da beide Institutionen gemeinsam den 100. Todestag des ersten Landesgeologen von M-V, Eugen Geinitz, mit einem Jahresprogramm würdigen. Der am 9. März verstorbene Geinitz hat mit seinen über 230 Arbeiten einen wesentlichen Beitrag zum geologischen Verständnis des Landes geliefert. Auftakt zum Geinitz-Jahr bildet das GEO-Kolloquium vom Geowissenschaftlichen Verein Neubrandenburg am 20. Februar in der Hochschule Neubrandenburg.

Als vor 12.000 Jahren die Gletscher der letzten Eiszeit abgetaut waren, hinterließen sie morphologisch eine sehr bewegte Landschaft. Das glazial geprägte Landschaftsbild von Mecklenburg-Vorpommern ist bis heute vielerorts sichtbar. In den Naturparken unseres Landes können Besucherinnen und Besucher Millionen Jahre alte Findlinge bestaunen, zahlreiche Seen, Moränen und Hügellandschaften entdecken, und auf geführten Wanderungen mit den Rangerinnen und Rangern Wissenswertes rund um die Eiszeit und spannende Fakten zur Erdgeschichte erfahren“, sagt Ute Hennings, Direktorin des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG).

Ulf Zimmermann, Leiter des Müritz-Nationalparks, betont ebenso die Bedeutung der Thematik: „Das Jahr der Inlandeis-Theorie offenbart viel über die langfristigen Veränderungen der Lebens- und Klimabedingungen vergangener Zeitalter und deren Vergänglichkeit. Heute ist die Klimaerwärmung Fakt. Weltweit verzeichnen wir einen rasanten Rückgang der Gletscher und Eisschilde, wir verlieren zusehends unsere Süßwasservorräte. Trockenperioden und extreme Niederschlagsereignisse nehmen auch bei uns spürbar zu. Wir müssen daher aktiv bleiben, um den Schutz unserer natürlichen Lebensräume für künftige Generationen zu sichern. Das Wissen rund um die Entstehung unserer Naturräume und die Konsequenzen großer Veränderungen hilft dabei, zu verstehen, wie wir sie bewahren können.“

Dr. Mathias Küster, Leiter des Müritzeums, ergänzt: „Die geologische Geschichte der Eiszeit hat Mecklenburg-Vorpommern zu dem gemacht, was es heute ist. Mit dem Geinitz-Jahr wollen wir eine Brücke zwischen der Wissenschaft der Vergangenheit und den Herausforderungen der Zukunft bauen.“

Weitere Informationen zum Programm und den Veranstaltungen finden Sie auf den Seiten der Nationalen Naturlandschaften MV unter natur-mv.de sowie auf der Website des Müritzeums unter mueritzeum.de.