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Steckbrief der Rotbuche

Da er jetzt in voller Blätterpracht steht, wollen wir ihn uns einmal genauer anschauen: Den Baum des Jahres 2022

Die Buchenwälder stehen in vollem Grün © Roman Vitt - www.naturfotografie-roman-vitt.de
Im Juni stehen die Buchenwälder in sattem Grün

Die Rotbuche (Fagus sylvatica) ist vielen Waldspaziergängern ein durchaus bekannter Anblick. Kein Wunder, schließlich wäre ohne menschliche Eingriffe Mitteleuropa überwiegend von Buchenwäldern bedeckt. Aber auch so gilt die Rotbuche in Deutschland als am häufigsten vorkommender Laubbaum, sie macht etwa 15 Prozent der Bewaldung aus.
 

Diesen Stellenwert hat sie nicht von ungefähr: Gerade in mittleren Standorten ist sie ein echter Alleskönner. Die Rotbuche kann bis zu 300 Jahre alt und bis zu 45 Meter hoch werden. Ihren Namen hat sie von der Farbe ihres Holzes. Die Rotbuche bevorzugt mittlere Standorte – weder zu kalt noch zu heiß, nicht zu feucht noch zu trocken. Sie wächst sowohl auf bodensauren wie auch auf kalkreichen Böden.
 

Die Blätter der Rotbuche sind eiförmig und laufen an den Enden spitz zusammen. Der Blattaustrieb beginnt bereits im April, je nach Temperatur. Besonders schön sieht das Laub im Herbst aus, wenn es sich von gelborange bis rotbraun färbt.
 

Im Frühjahr bilden sich zusammen mit den Blättern die ersten Blüten. Weibliche und männliche Blüten wachsen an einem Baum. Nach der Blüte bilden sich dann zum Herbst hin die Bucheckern aus. Diese Früchte sind besonders beliebt bei Wildtieren.
 

Nach einem trockenen heißen Jahr fällt die Bucheckernernte häufig besonders reichlich aus. Solche Mastjahre gehören zur Überlebensstrategie von Buchen. Durch die nur gelegentlich überreichlich gebildeten Samen wird sichergestellt, dass mehr Samen ausgebildet werden als die Tiere zu fressen vermögen. Mastjahre stellen jedoch für die Bäume eine starke Belastung dar, da ein Baum etwa zwei Drittel des Jahresgewinns an assimiliertem Zucker zur Bucheckernproduktion verbraucht; daher werden nach einem solchen Jahr in deutlich geringerem Umfang Bucheckern ausgebildet, selbst wenn die klimatischen Voraussetzungen gut sind.
 

Im Müritz-Nationalpark gibt es Deutschlands älteste und größte Monitoringfläche in einem nicht bewirtschafteten Wald, auf der seit vielen Jahren Daten zum Wachstum und Austrieb der Buchen gesammelt werden.
 

Hier können sie unseren Baum des Jahres mit allen Besuchern das Jahr über verfolgen.