Voluntourismus im Müritz-Nationalpark
Metall, Elektroschrott, Müll und ganze Gebäudereste. Auch wenn man es zwischen den Erlen und Ahornen nicht auf den ersten Blick sieht: Ein am Südufer des Granziner Sees gelegenes Waldgrundstück wurde vor 1990 über Jahre als innoffizieller Schutt- und Schrottplatz genutzt. Heute liegt das Areal – mit allen Altlasten - mitten im Müritz-Nationalpark.
Diesem Missstand hat sich nun eine Gruppe Schülerinnen und Schüler aus Asperg bei Ludwigsburg in Baden-Württemberg angenommen. Im Rahmen der Initiative Voluntourismus der Nationalen Naturlandschaften (NNL) und in Partnerschaft mit dem Müritz-Nationalpark haben die Jugendlichen in den vergangenen Tagen ganz ohne schweres Gerät einen großen Teil des Schrottes weggeräumt. Gemeinsam mit den begleitenden Schul- und Jugendhaussozialarbeitenden haben die 13-17-jährigen dabei Gebäudereste in ihre Einzelteile zerlegt und so manche Kuriosität zutage befördert. Von einer alten Singer-Nähmaschine bis hin zu einem ganzen Autowrack.
„Solche Sozialprojekte dienen der Persönlichkeitsbildung. Auch mit Blick in Richtung Arbeitswelt. Es geht um Engagement und Freiwilligenarbeit und darum sich gegenseitig zu helfen. Für die Jugendlichen hat so etwas wahnsinniges Potential,“ sagt Tobias Keller, einer der begleitenden Schulsozialarbeiter.
Bisher hatten die Betreuenden der Gruppe Freiwilligeneinsätze im Snowdonia Nationalpark in Wales organisiert. Mit der Corona-Pandemie haben sie sich umorientiert und über die Initiative des NNL, die außerdem vom Bundesamt für Naturschutz gefördert wird, im Müritz-Nationalpark einen neuen Partner gefunden.
„Die Gruppe war toll und engagiert“, sagt Martin Kaiser, der Projektbetreuer vom Müritz-Nationalpark, „Es ist toll zu sehen, dass ein so großes Gelände jetzt von Schrott befreit ist.“