Sozioökonomische Forschung
In einem Gutachten wurde 1994 geographisch eine Nationalparkregion festgelegt, die diejenigen Gemeinden umfasst, welche maßgeblich von der Existenz des Nationalparks beeinflusst werden. Besonderen Stellenwert im Rahmen der sozioökonomischen Forschung hat die touristische Entwicklung in der Nationalparkregion. Diese war in großen Bereichen bis Mitte der 1990er Jahre nicht touristisch geprägt, weil die vormaligen Staatsjagdgebiete und Truppenübungsplätze Erholungsnutzungen nicht zuließen.
Über die Jahre hat sich der Müritz-Nationalpark zu einem Besuchermagnet entwickelt.
Dies warf die Forschungsfrage auf, welche ökonomischen Effekte der Nationalparktourismus für die Region aufweist. Sowohl 2004 und in der Wiederholung 2010 konnten durch Untersuchungen der Universitäten Würzburg und Greifswald nachgewiesen werden, dass die durch Nationalparktourismus induzierte Wertschöpfung in der Region sowohl hohe Umsätze generiert als auch zahlreiche Arbeitsplätze geschaffen und gesichert hat.
Eine wesentliche Grundlage zur Ermittung der o. g. ökonomischen Faktoren sind Besucherzählungen, die nicht nur durch die Erhebung der Gäste der National-Informationen, der Teilnehmer an Führungen, sondern auch fortlaufend und bei Notwendigkeit auch tagesaktuell durch automatische Zählanlagen im Nationalparkgebiet abgesichert wird. Diese Daten tragen dazu bei, Überlastungen des Naturraums im Nationalpark durch überhöhte Besuchermengen festzustellen und bei Bedarf mit gezielten Besucherlenkungsmaßnahmen vermeiden zu können.
Darüber hinaus ist die sozioökonomische Forschung stark am Erkenntnisgewinn zu Fragestellungen der Nationalparkentwicklung orientiert, indem beispielsweise die Wirksamkeit von Besucherlenkungsmaßnahmen oder die Arbeit von Netzwerken wie die der Nationalpark-Partner untersucht wird.