Wald-Monitoring
Seit 1998 betreibt das Nationalparkamt 14 Flächen zur wissenschaftlichen Langzeitbeobachtung der Waldentwicklung. Sie sind Teil des landesweiten Monitoringprogramms für Naturwaldreservate und Naturwaldvergleichsflächen. Diese Waldmonitoringflächen wurden so gewählt, dass sie die vorhandenen standörtlichen Gegebenheiten und typischen Bestockungsverhältnisse innerhalb des Nationalparks möglichst repräsentativ abdecken. Zudem wurden nutzungsgeschichtliche Aspekte bei der Auswahl berücksichtigt.
Je Fläche wurden 30 – 40 kreisförmige Aufnahmeflächen mit einem Radius von 17,84 m (1.000 m²) eingerichtet. Sie sind in einem Referenzgitternetz von 100 x 100 Metern angeordnet. Das Messnetz umfasst insgesamt 435 Probepunkte. Innerhalb der Probekreise wird in einem zehnjährigen Turnus Waldentwicklung (Derbholzvorrat, Sonderstrukturen, Totholzvorrat, Verjüngung) in Kombination mit der Vegetationsbedeckung aufgenommen. Waldmonitoringflächen mit besonderer Dynamik (z.B. Sukzessionsflächen) werden in fünfjährigem Turnus erfasst.
Zusätzlich werden auf den Waldmonitoringflächen weitere Erfassungen (z.B. Brutvogelkartierungen) durchgeführt, um synoptische Auswertungen zu ermöglichen. Nach der Einrichtungsphase 1998-2002 wurde von 2010-2012 die erste Wiederholungsaufnahme durchgeführt. Seit 2020 läuft die zweite Wiederholungsaufnahme des 10-jährigen Turnus. Neben den 14 Dauerbeobachtungsflächen bestehen im Müritz-Nationalpark noch weitere vereinzelte Waldbeobachtungsflächen aus älteren Projekten. Diese erlauben zum Teil eine Betrachtung der unbeeinflussten Waldentwicklung über 60 Jahre hinweg.