Auch in Bezug auf Wildtiere gilt der Grundsatz „Natur Natur sein lassen“. Wenn jedoch die natürliche Regulation nicht ausreicht, muss in die Wildtierbestände eingegriffen werden. Das erfolgt, um Wildschäden von Kulturflächen außerhalb des Nationalparks abzuwehren und um das Nachwachsen des Waldes sicherzustellen. Auch der Seuchenschutz kann Grund für Wildtiermanagement sein, aktuell zur Vorbeugung der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Es handelt sich im Nationalpark also um keine klassische Jagd, sondern um Wildtiermanagement.
Es wird dabei nur Schalenwild bei Bedarf reduziert. Dazu gehören Reh-, Dam-, Rot- und Schwarzwild.
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Die Grundsätze des Wildtiermanagements im Nationalpark
Die Wirkung der Eingriffe wird durch ein Monitoring begleitet. Daraus wird jährlich die Zahl der erforderlichen Abschüsse hergeleitet.
Mit möglichst geringster Störung
Das Wildtiermanagement erfolgt zeitlich und räumlich begrenzt und so störungsarm wie möglich. Vorrangig werden dazu Bewegungsjagden im Herbst und Winter durchgeführt.
Durch Mitarbeiter des Nationalparkamtes...
... und geschulte Jäger erfolgt das Wildtiermanagement im Nationalpark.
Das Nationalparkamt ist nicht auf der gesamten Fläche des Müritz-Nationalparks jagdausübungsberechtigt. Und weil Wildtiere nicht an Grenzen auf Papier halt machen, sind gemeinsame Jagden mit anderen Flächeneigentümern die Regel (revierübergreifende Jagd). Außerdem ist das Nationalparkamt Mitglied in den zwei Hegegemeinschaften „Östliches Müritzgebiet“ und „Wilhelminenhof-Zinow“. Die Wildbestandsregulierung erfolgt jeweils im Rahmen des Gruppenabschussplans der Hegegemeinschaften.
Was passiert mit erlegten Tieren?
Das Wild wird als hochwertiges Nahrungsmittel an Wildhändler verkauft.