Die Kolbenente

Prachtkleid und Schlichtheit
Im Schlichtkleid ähnelt das Gefieder der Männchen dem der Weibchen. Sie lassen sich von ihnen durch die rote Schnabelfärbung unterscheiden. Der im Vergleich zum Körper überproportional große Kopf wird zusätzlich durch eine lose Federhaube betont. Das Weibchen hingegen fällt durch die hellen Kopfseiten auf.
Nur wenige Brutgebiete in Deutschland
Die Kolbenente brütet in Mitteleuropa nur an wenigen Orten. Brutgebiete in Deutschland sind der Bodensee, der Starnberger See, das Ismaninger Teichgebiet sowie die Innstauseen. In Norddeutschland sind Brutgebiete in Schleswig-Holstein und in Mecklenburg bekannt. Im Sommer sind im Hafengebiet von Waren jungeführende Weibchen zu beobachten.
Zwischenrast
Seit den 80er Jahren rasten Kolbenenten im Herbst in zunehmender Zahl auf dem Warnker See bei Waren. Es können weit über 1000 Vögel aus ganz Norddeutschland und Dänemark beobachtet werden, vorwiegend die farbenfreudigen Männchen. Bei Kälteeinbruch im November, Dezember ziehen sie in ihre Überwinterungsgebiete im Mittelmeerraum.
Ein Kuckuck im Entenkleid
Die Kolbenente legt einen außergewöhnlich hohen Teil ihrer Eier in fremde Nester. Diese werden dann von einem anderen Weibchen ausgebrütet. Ein Weibchen legt zwischen sechs und zwölf Eier. Nur die Weibchen brüten.
Nahrungsspezialist
Die Kolbenente ernährt sich sehr spezifisch von Armleuchteralgen und bestimmten anderen Wasserpflanzen wie beispielsweise Laichkräutern. Deshalb ist sie auf saubere Gewässer angewiesen. Sie kann bis zu 30 Sekunden tauchen.
Schweigsamer Geselle
Der Ruf der Männchen ist vor allem während der Fortpflanzungszeit zu hören. Vereinzelt hört man aber „bäixt“- oder „whra-whra-whra“-Rufe. Ansonsten ist die Kolbenente keine „Schnatterente“.