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Die Rohrdommel

eine Rohrdommel gut getarnt im Schilf © AdobeStock - Jamie Hall
Rohrdommel gut getarnt vor einem Schilfgürtel © J. Jilg - Wikimedia, CC BY-SA 4.0
Der Reihervogel ist aufgrund seiner Zeichnung gut getarnt.
Der Reihervogel ist aufgrund seiner Zeichnung gut getarnt.
Eine Rohrdommel hat einen Fisch gefangen © P. Rohrbeck - Wikimedia, CC BY-SA 4.0
Rohrdommeln sind Vielfraße. Sie fressen am liebsten Fisch.
Rohrdommeln sind Vielfraße. Sie fressen am liebsten Fisch.
Rohrdommeln findet man vor allem in Nordostdeutschland. Im Nationalpark gibt es ungefähr 17 Brutreviere (Stand: 2019).
Rohrdommeln findet man vor allem in Nordostdeutschland. Im Nationalpark gibt es ungefähr 17 Brutreviere (Stand: 2019).

Nordostdeutsches Phänomen

In Westdeutschland ist die Rohrdommel weitgehend verschwunden. Im Osten gibt es noch einige hundert Brutpaare, allerdings mit abnehmender Tendenz. In Deutschland kommt sie vor allem im Nordosten, besonders in der Mecklenburgischen Seenplatte vor. Sie lebt in ausgedehnten Schilf- oder Röhrichtbeständen am Wasser.

Ein Meister der Tarnung

Das Gefieder des etwa reihergroßen Vogels ist die perfekte Tarnung im Schilf. Bei Gefahr nimmt sie die Pfahlstellung ein, in der sie Kopf und Hals kerzengerade nach oben streckt und sich sogar mit dem Schilf im Wind wiegt.

Vielfraß

Das Nahrungsspektrum der Rohrdommel ist sehr groß. Auf ihrem Speiseplan stehen vor allem Fische, Frösche und Wasserinsekten. Seltener werden auch Reptilien und Kleinsäuger erbeutet.

Markant

Während der Balz von März bis in den Juni stößt das Männchen ein nebelhornartiges, dumpfes „whuuump“ aus. Das Pusten in eine leere Flasche klingt so ähnlich. Dieser Ruf, der bis zu 5 Kilometer weit zu hören ist, brachte der Rohrdommel den Beinamen „Moorochse“ ein.

Relativ standorttreu

Die Rohrdommel ist nachtaktiv und daher am Tage kaum zu beobachten. Junge Rohrdommeln streifen (wie viele Reiher) weit umher. Viele der europäischen Brutvögel überwintern in ihrem Brutgebiet, was in strengen Wintern zu hohen Verlusten führen kann. Deshalb schwankt der Bestand stark. Ein großer Teil zieht jedoch im Winter nach West- und Südeuropa oder bis ins tropische Afrika.

Polygame Männchen

Rohrdommeln sind Nesthocker, weshalb die Art eigentlich monogam sein sollte. Man weiß aber von männlichen Rohrdommeln mit drei bis fünf, sogar bis sieben brütenden Weibchen, deren Nester in Sternform um ihr Territorium angeordnet sind. Das Nest aus Rohr, Schilf und Seggen ist innen mit Blättern und dürrem Gras gepolstert.

Rohrdommel-Zählungen

Alle drei Jahre wird im April und Ende Mai eine Zählung der Rohrdommeln im Nationalpark durchgeführt. Man geht bei jedem gehörten Männchen davon aus, dass es ein Brutrevier repräsentiert. 2022 konnten so im gesamten Nationalpark ca. 27 Brutreviere ausgemacht werden.