Der Zwergschnäpper

Ein Rotkehlchen, das keines ist
Das Männchen erinnert auf den ersten Blick an ein Rotkehlchen. Allerdings ist beim Zwergschnäpper tatsächlich nur die Kehle rot gefärbt. Das Weibchen des Zwergschnäppers ist weniger auffällig, sein Gefieder ist graubraun. Typisch für beide Geschlechter sind die weißen Außenschwanzfedern. Zwergschnäpper sind nur ein wenig größer als ein Zaunkönig.
Hoch hinaus
Zwergschnäpper fühlen sich in alten Laub- und Mischwäldern am wohlsten, da sie hier optimale Lebensbedingungen vorfinden. Man bekommt sie aber selten zu Gesicht, da sie weit oben in den Kronen der Bäume leben.
Zug nach Asien
Im Gegensatz zu den meisten anderen Zugvögeln überwintern die Zwergschnäpper in Asien, hauptsächlich auf dem indischen Subkontinent. Im April kommen sie zurück in ihre Brutgebiete und ziehen im August schon wieder ins Winterquartier.
Eher ostdeutsch
Die dichtesten Vorkommen des Zwergschnäppers finden sich im Osten Deutschlands nahe der polnischen Grenze. Im Müritz-Nationalpark ist er in den Buchenwäldern im östlichen Teilgebiet Serrahn zu beobachten.
Überwiegend Fleischfresser
Zwergschnäpper ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Schnecken oder Spinnen. Er ist ein geschickter Jäger. Im Herbst fressen sie auch gern frische Beeren.
Während der Balz Frühaufsteher
Eigentlich sind Zwergschnäpper tagaktiv. Aber in der Balzzeit fängt das Männchen bereits vor Sonnenaufgang an zu singen. Sein Gesang ist sehr variabel. Er endet meist mit einem Triller oder einer Folge abfallend klarer Töne „tjü tjü tu to ta“.
Arbeitsteilung
Der Zwergschnäpper ist ein Höhlen- bzw. Halbhöhlenbrüter. Hierfür nutzt er unter anderem Astlöcher, Rindenvorsprünge oder alte Nester von anderen Vögeln. Das Männchen schafft das Baumaterial heran, das Weibchen baut das Nest.
Fürsorglicher Mann und Vater
Während der Brut versorgt das Männchen das Weibchen stündlich mit Futter. Nach dem Schlüpfen füttert er Weibchen und Jungtiere noch für einige Tage, bis auch das Weibchen auf Futtersuche geht.