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Pflanzen der Seen im Müritz-Nationalpark

auch Gelbe Schwerlilie genannt, am Schweingartensee wachsend © B. Lüthi Herrmann
Wasser glitzert durch einen sich im Wind wiegenden Schilfgürtel © U. Meßner
Schilf
Schilf
einzelne weiße Seerosenblüte in Nahaufnahme © B. Lüthi Herrmann
Weiße Seerose
Weiße Seerose
Krebsschere mit einer Blüte schwimmt im Wasser © B. Dittrich
Krebsschere
Krebsschere
Kamm-Laichkraut © C. Fischer, Wikimedia
Kamm-Laichkraut
Kamm-Laichkraut
die Fruchtstände des ästigen Igelkolben sehen aus wie kleine runde Igel © U. Meßner
Ästiger Igelkolben
Ästiger Igelkolben
Kieselalgen unter dem Mikroskop © J. Rahn
Zwei Kieselalgen-Arten in einer Planktonprobe: Das Schwebesternchen Asterionella formosa und die Kammkieselalge ...
Zwei Kieselalgen-Arten in einer Planktonprobe: Das Schwebesternchen Asterionella formosa und die Kammkieselalge Fragilaria crotonensis
Schilf © U. Meßner
Schilf

Schilf (Phragmites australis)

Dieses hohe und kräftige Gras umsäumt fast alle unsere Seen und bildet einen sehr einzigartigen Lebensraum für viele darauf spezialisierte Tierarten über und unter Wasser. Die Schilfhalme können je nach Nährstoffversorgung bis zu 4 m hoch werden. Im Winter ziehen die Pflanzen alle Nährstoffe in die dicken Wurzeln (Rhizome) zurück, um im kommenden Frühjahr daraus neu auszutreiben. Die trockenen Überstände wurden früher für Dacheindeckungen (Reetdächer) geerntet. Wenn Schilf unter Wasser unvollständig zersetzt wird, können sich über Jahrhunderte Torflager bilden und Seen langsam verlanden.

Weiße Seerose © B. Lüthi Herrmann
Weiße Seerose

Weiße Seerose (Nymphaea alba)

Seerosen wachsen nur in bestimmten Wassertiefen (1-2 m), da sie mit Blatt und Blüte die Wasseroberfläche erreichen müssen. Die dicken Wurzelstöcke sind im Schlamm ruhiger Buchten verwurzelt. Im Winter treiben die Blätter oft schon aus und bleiben lange Zeit in Wartestellung unter Wasser. Bei klarem Eis ist das gut zu sehen. Auch die Schwimmblattzone der Seen ist ein Lebensraum für spezialisierte Tierarten. So fressen Seerosenzünsler (Schmetterling) an den Blättern und verpuppen sich mit Blattteilen, weiden Schnecken an den Blattunterseiten Algen und Pilze, nutzen Fische den Schirm der Schwimmblätter als Versteck oder sonnen sich Frösche auf deren Oberseite. Die weißen Blüten haben übrigens nur tagsüber Öffnungszeit.

Blüte und Blätter der Krebsschere © Nationale Naturlandschaften e.V. - B. Dittrich
Krebsschere

Krebsschere (Stratiotes aloides)

In ruhigen Seebuchten, sehr flachen Seen und Gräben kommt die in anderen Teilen Deutschlands seltene Krebsschere vor. An ihr Vorkommen ist die ebenfalls seltene Grüne Mosaikjunfer (Libelle) gebunden. Die Krebsschere lebt im Sommer halb untergetaucht, so dass nur ein Teil ihrer Blätter und die weißen Blüten aus dem Wasser ragen. Die Wurzeln reichen bis zum Grund und ziehen die Pflanze im Winter an den Boden. Das schützt sie vor dem Einfrieren in die Eisdecke. Krebsscheren können große zusammenhängende Schwimmteppiche bilden. Die Blätter sind sehr scharf gesägt – Vorsicht Verletzungsgefahr!

Reich verzweigter einzelner Sprossteil des Kammförmigen Laichkrautes, auf einem weißen Blatt liegend © wikimedia_Christian Fischer
Kamm-Laichkraut

Kamm-Laichkraut (Potamogeton pectinatus)

Die Laichkräuter sind mit mehreren Arten die typischen Unterwasserpflanzen unserer Seen. Das Kamm-Laichkraut mit seinen sehr schmalen, grasartigen Blättern ist die häufigste Art, die in Tiefen bis zu 3 m oft dichte Unterwasserwälder bilden kann. Sie blühen unter Wasser und erreichen selten die Wasseroberfläche. Die Früchte schwimmen und werden so durch Wasserbewegung und auch Vögel verbreitet.

Ästiger Igelkolben © U. Meßner
Ästiger Igelkolben

Ästiger Igelkolben (Sparganium erectum)

Die stachligen Fruchtstände gaben dem Igelkolben seinen Namen. Werden die Früchte reif, zerfallen die Fruchtstände in die einzelnen Samen, die sich schwimmend weiterverbreiten. Die männlichen Blüten stehen getrennt von den weiblichen an den Enden der Blütenäste. Der Ästige Igelkolben steht oft am Rand von Röhrichten und wurzelt im schlammigen Grund von Flachwasser. Oft ist er beliebte Sitzwarte für verschiedene Libellen.

Zwei Kieselalgen-Arten in einer Planktonprobe: Das Schwebesternchen Asterionella formosa und die Kammkieselalge Fragilaria crotonensis © J. Rahn
Zwei Kieselalgen-Arten in einer Planktonprobe: Das Schwebesternchen Asterionella formosa und die Kammkieselalge Fragilaria crotonensis

Kieselalgen (Diatomeen)

Nur unter dem Mikroskop erschließt sich die Formenvielfalt der Algen. Kieselalgen fallen durch geometrisch regelmäßige und oft bizarre Kolonien auf. Ihre Gehäuse aus Siliciumdioxid sind zweigeteilt und passen wie zwei Dosenhälften zueinander. Im zeitigen Frühjahr können schwebende Kieselalgen das Wasser erheblich trüben. Andere Formen wachsen angeheftet auf dem Gewässergrund, auf Steinen und Pflanzen.