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Pflanzen der Wälder im Müritz-Nationalpark

Im Frühjahr bilden die Buschwindröschen einen weißen Teppich im Buchenwald nahe dem Heckenhaus bei Steinmühle © B. Lüthi Herrmann
alte knorrige Kiefer im Winter © U. Meßner
Gemeine Kiefer
Gemeine Kiefer
Buche im Wald © U. Meßner
Rot-Buche
Rot-Buche
Fruchtstand der Schwarz-Erle © U. Meßner
Schwarz-Erle
Schwarz-Erle
Blütenstände der Spätblühenden Traubenkirsche © U. Meßner
Spätblühende Traubenkirsche
Spätblühende Traubenkirsche
Blüte des Breitblättrigen Sitter © U. Meßner
Breitblättriger Sitter
Breitblättriger Sitter
Blühender Wald-Sauerklee im Gegenlicht © U. Meßner
Wald-Sauerklee
Wald-Sauerklee
knorrige einzeln stehende Kiefer am Waldrand © U. Meßner
Gemeine Kiefer

Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris)

Die Kiefer ist die häufigste Baumart im Müritz-Nationalpark. Sie kann sich mit ihren geflügelten Samen rasend schnell verbreiten. Die Kiefernsämlinge ertragen auf reinem Sand extreme Temperaturen, lange Trockenheit und kommen mit sehr wenigen Nährstoffen aus. Sie ist also der Pionierbaum, der aus einer Sandwüste Wald machen kann. Das war nach der Eiszeit so und auch nach den Waldvernichtungen durch den Menschen (Heidewirtschaft, Waldbrand, Truppenübungsplatz). Als Forstbaum ist sie ebenfalls nützlich als anspruchsloser Baum, der sehr gutes Holz liefert. Kiefer wurde im Müritz-Nationalpark einst als Wirtschaftsbaum gepflanzt. Auf den ehemaligen Truppenübungsplätzen oder an trockengefallenen Seeufern hat sie sich natürlich angesamt.

Rotbuche © U. Meßner
Rot-Buche

Rot-Buche (Fagus sylvatica)

Die Buche ist erst vor ca. 7.000 Jahren zu uns gekommen und hat von da an das Bild der Wälder bestimmt. Sie braucht einen reifen Waldboden zum Keimen und wächst im Schatten anderer Bäume auf. Wenn sie aber da ist, übernimmt sie die Herrschaft im Wald und lässt in ihrem sehr dichten Schatten kaum andere Baumarten zu. Ohne die lange Nutzungsgeschichte unserer Landschaft, würden hier Buchenwälder wachsen. Bei genauem Hinschauen sind aber die Buchen in den Nationalparkwäldern wieder auf dem Vormarsch. Alte und naturbelassene Buchenwälder sind extrem selten geworden. Die wenigen und wertvollsten wurden deshalb 2011 zum UNESCO-Welterbe ernannt, u. a. auch die im Serrahner Teil des Nationalparks.

Schwarz-Erle © U. Meßner
Schwarz-Erle

Schwarz-Erle (Alnus glutinosa)

Die Schwarz-Erle bildet die Sumpfwälder an den zeitweilig überfluteten Rändern der Seen. Sie lebt dabei in Symbiose mit Bakterien, die in der Lage sind, den Stickstoff aus der Luft zu binden. Kleine Knöllchen an den Wurzeln der Erlen sind der Wohnort dieser Bakterien. Die Fruchtstände sehen aus wie kleine schwarze Zapfen, aus denen früher Tinte hergestellt wurde. Auch Leder wurde mit dem Saft der Rinde schwarz gefärbt. Die Früchte sind klein und leicht und werden vor allem auf dem Wasser schwimmend verbreitet. Aber auch ein Windstoß kann sie relativ weit fliegen lassen. Das Holz der Schwarz-Erle färbt sich an der Luft orange-rot und ist im Möbelbau als besonderer Dekor sehr gefragt.

Spätblühende Traubenkirsche © U. Meßner
Spätblühende Traubenkirsche

Spätblühende Traubenkirsche (Padus serotina)

Dieser Baum wurde schon 1623 aus Nordamerika nach Europa eingeführt. Zunächst nur in Botanischen Gärten gehalten, wurde die Spätblühende Traubenkirsche im 19. Jahrhundert mehr und mehr in unseren Wäldern angebaut. Man versprach sich gutes Holz und eine Verbesserung der Wildäsung besonders in den Kiefernforsten. Seit dem ist sie in stetiger Ausbreitung begriffen, wächst aber meist als Strauch und bildet so eine erste Gehölzschicht vorrangig in aufgelichteten Kiefernwäldern.

violett blühender breitblättriger Sitter im Wald © U. Meßner
Breitblättriger Sitter

Breitblättriger Sitter (Epipactis helleborine)

Diese Orchidee bleibt oft unentdeckt im Schatten unserer Wälder, gern am Wegesrand. Nektar suchenden Insekten werden beim Blütenbesuch 2 Pollenpakete angeklebt, die sie dann zur nächsten Blüte zur Befruchtung tragen. Wie viele andere Orchideenarten auch, lebt der Breitblättrige Sitter in Partnerschaft mit einem Pilz (sog. Mykorrhiza), der wiederum gleichzeitig mit Bäumen eine Lebensgemeinschaft hat. Welche Stoffaustausche hier im Waldboden stattfinden (oder auch gleichsam Informationen) ist noch weitestgehend unerforscht.

blühender Waldsauerklee im warmen Gegenlicht © U. Meßner
Wald-Sauerklee

Wald-Sauerklee (Oxalis acetosella)

Wenn im Frühjahr noch Licht auf den Waldboden fällt, blüht auch der Wald-Sauerklee. Seinen Namen hat er zunächst von den Klee-förmigen Blättern, obwohl er sonst mit den Kleearten nichts zu tun hat. Und seine Blätter schmecken sauer aufgrund des hohen Gehaltes an Oxalsäure und Vitamin C. Der Sauerklee wächst gerne auf totem Holz, vermodernden Stämmen oder Baumstümpfen. Er verträgt sehr viel Schatten. Wenn es ihm zu hell und trocken wird, faltet er seine Blätter wie ein Regenschirm ein, um die Verdunstungsfläche zu verkleinern.